Unfallchirurgisch - Orthopädische Praxis

Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft Dres. Schade, Wagner, Menzel & Kellert

Dr. med. Thomas Schade

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin

Dr. med. Dirk Menzel

Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Notfallmedizin, Sportmedizin

DURCHGANGSÄRZTE

 

 

Karpaltunnelsyndrom

 

Der Begriff Karpaltunnelsyndrom bezeichnet eine krankhafte Einengung des Nervus medianus im Handwurzelbereich. Quer über das Handgelenk zieht ein breites, dickes Band: das quere Handgelenksband. Dieses Band bildet zusammen mit den Handwurzelknochen den Karpaltunnel. In diesem verlaufen die Sehnen, die für die Beugung der Finger verantwortlich sind und der Nervus medianus (Mittelnerv).

Beim Karpaltunnelsyndrom ist es in diesem Tunnel durch Gewebe-

schwellung, mechanische Überlastung, Entzündungsprozesse oder

durch Allgemeinerkrankungen zu eng geworden und der Nerv wird

geschädigt. Ein typisches Symptom zu Beginn der Krankheit sind

nächtlich auftretende Schmerzen oder Missempfindungen (vergleichbar

mit dem beim Einschlafen eines Körperteiles auftretendem Kribbeln),

die von der Hand in den gesamten Arm einstrahlen können. Weiter wird

über Beschwerden während und nach Belastung, beispielsweise

körperlicher Arbeit oder Fahrrad fahren berichtet. Bei fortgeschrittenem

Krankheitsverlauf klagen KapaltunnelPatienten auch über nächtliche

Schmerzen ohne erkennbare Ursache. Schließlich treten die Beschwer-

den zusätzlich tagsüber auf. Die zunehmende Einengung von Nerven-

fasern im Karpaltunnel führt zu einem Muskelschwund in der durch den

Nervus medianus versorgten Handmuskulatur, welche im Bereich des

Daumenballens deutlich sichtbar wird. Beim fortschreiteten der

Nervenschädigung kommt es zu einer Minderung des Tastgefühls und Zunahme der Schwäche der Handmuskulatur und dadurch zu einer Behinderung. In diesem Stadium lässt sich allerdings beobachten, dass die Schmerzen nachlassen, da nun auch die Schmerzfasern zerstört werden.

Die erfolgversprechendste therapeutische Behandlung bei einer solchen Erkrankung ist ein operativer Eingriff, bei dem das quer velaufende Band durchtrennt wird. Das hat die die Folge, dass sich Nerv und Sehnen wieder erholen können. Der Therapieerfolg hängt jedoch im wesentlichen von der Dauer und dem Ausmaß der bisherigen Nervschädigung ab.

 

Dupuytrensche´ Kontraktur

 

Die Dupuytrensche Krankheit (auch Morbus Dupuytren) ist

eine Erkrankung des Bindegewebes in der Handinnenfläche. Über 170 Jahre sind vergangen, seit Baron Guillaume Dupuytren (1777-1835) die nach ihm benannte

Erkrankung 1832 in Paris vorstellte, jedoch konnte die aus-

lösende Ursache bis heute nicht gefunden werden.

Charakteristisch für die Erkrankung ist das Auftreten von

Knoten oder verhärteten Strängen an der Innenfläche der

Hand. In den meisten Fällen sind der vierte oder fünfte

Fingerstrahl betroffen. Ein über mehrere Jahre dauernder,

schubweiser Krankheitsverlauf ist typisch. Der normale

Verlauf der Dupuytrenschen Kontraktur kennzeichnet sich

durch die zunächst tastbaren, knotigen oder strangartigen

Verhärtungen. Diese können über einen Zeitraum von etwa

5 - 6 Jahren unverändert bleiben. Schließlich kommt es jedoch durch die an den Strängen einsetzenden Schrumpfungsprozesse zu einer Verkürzung der Bindegewebsfasern der Handinnenfläche.

Die Folge ist meist eine Fingerkontraktur. In der Regel wird erst in dieser Phase der Erkrankung an eine Operation gedacht.

 

Digitus saltans (Schnellende Finger)

 

Es handelt sich um ein häufiges Krankheitsbild im Bereich der Hand, verbunden mit einem schmerzhaften Schnapp-Phänomen eines oder mehrerer Finger. Meist ist der Daumen betroffen, es folgen der Mittelfinger und dann die übrigen Langfinger. Sehnenscheiden umkleiden Beuge- und Strecksehnen an Händen und Handgelenken, Füßen und Fußgelenken. Die Sehnen sind kräftige, faserige Bänder, die am Arm die Muskulatur des Unterarmes mit den Knochen von Handwurzel, Mittelhand und Fingern verbinden. Dieses "Muskel-Sehnen-System" ermöglicht ein Strecken und Beugen des Handgelenkes und der Finger. Die Sehnen gleiten durch eine Schutzhülle, die sog. Sehnenscheide, diese besteht aus einer kräftigen äußeren und einer sehr zarten inneren Schicht (Synovialis). Die Synovialis hat die Aufgabe, beim Gleiten der Beuge- und Strecksehnen Reibung zu verhindern.

Um die Beugesehnen im körperfernen Hohlhand- und Fingerbereich beim aktiven Beugen an den Knochen zu fixieren und ein Abheben zu vermeiden, gibt es an mehreren Stellen so genannte Ring- und Kreuzbänder. Der schnellende Finger wird häufig verursacht durch eine entzündliche Einengung der Sehnenscheide, in der Regel im Bereich des Ringbandes A1 knapp körpernahe der Finger-grundgelenke. Auch eine Verdickung der Sehnen kann ein Schnapp-Phänomen mit sich bringen. Bei Entzündungen kann die Synovialis der Sehnenscheiden erheblich anschwellen, sodass die Sehne nicht mehr oder nur sehr erschwert in der Lage ist, zu gleiten. Man kann dann ein Reiben und in fortgeschrittenen Stadien ein Schnappen tasten.

Bei kräftiger Beugung von Daumen oder Langfingern wird der verdickte Teil der Beugesehne durch den engen Teil der Sehnenscheide (Ringband) körperwärts gezogen, das Passieren der Enge ist oft von einem schmerzhaften Schnappen begleitet. Der verdickte Sehnenanteil bleibt nun vor der Engstelle (Ringband) liegen, der Finger ist blockiert in Beugestellung und kann nur gegen einen stärkeren Schmerz und verbunden mit einem erneuten Schnappen wieder zurückgleiten. Häufig muß der Patient die gesunde Hand zu Hilfe nehmen, um den betroffenen Finger passiv zu strecken.

 

Osteosynthese-Materialentnahme

 

Unter Osteosynthese versteht man die operative Versorgung von Knochenbrüchen und anderen Knochenverletzungen (z.B. nach Entzündungen) mit verschiedenen Metallteilen.

Durch das Anbringen von Schrauben, Metallplatten, Drähten oder Nägeln werden die Bruchenden in einer Position gehalten, die den Knochen ohne Versatz oder Verschiebung wieder zusammenwachsen lässt. Dabei kann der Knochen von außen z.B. durch Metallplatten und Schrauben, oder von innen durch einen in das Innere des Knochens eingebrachten Marknagel geschient werden. Wesentlicher Vorteil im Vergleich zur Gipsbehandlung ist die deutlich frühere Beübung und sogar Belastbarkeit des Knochens.

Wenn der Knochen vollständig verheilt ist, haben die Metallimplantate ihren Zweck erfüllt und können wieder entfernt werden. Der damit verbundene kleine Eingriff kann in vielen Fällen ambulant erfolgen.

 

Punktionen

 

In der Medizin spricht man von einer Punktion beim gezielten Setzen einer Nadel oder eines anderen spitzen, chirurgischen Instrumentes. Eine solche Punktion erfolgt meist zur Entnahme von Körperflüssigkeiten, z.B. um einen Abfluß zu schaffen bei krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (in Gelenken wie Knie oder Ellenbogen) oder bei großen Abszessen mit Eiteransammlung. Einige Organe sind durch ihre günstige Lage einfacher zu punktieren (Haut, Leber), bei anderen besteht wegen der Gefahr der Verletzung benachbarter Organe ein größeres Risiko (Gallenblase, Darm, Milz). Zur gezielten Punktion tiefer gelegener oder schwer erreichbarer Organe bietet sich die Zuhilfenahme von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall (Sonografie) an.

Dieses Verfahren findet durch unsere positiven Erfahrungen in der Praxis immer häufigere Anwendung.

ÜBAG, Dr.Schade, Dr.Schütte, Dr.Wagner, Dr. Menzel

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